Kürzlich führten wir ein Gespräch mit dem Geschäftsführer eines großen Immobilienmakler Büros in Hamburg zum Thema Social Media. Im Wesentlichen ging es inhaltlich um die Social Media Aktivitäten seines Unternehmens. Er schilderte seine Wahrnehmung wie folgt: „Ich schätze, dass wir im Monat ca. 10 Stunden – mal mehr oder mal weniger – aufwenden, um für Facebook, YouTube, Pinterist, an Zeit zu investieren. Wir merken von unseren Aktivitäten aber zu wenig und stellen uns grundsätzlich die Frage, ob sich das alles überhaupt lohnt oder wir einfach Fehler machen.“. Offensichtlich gab es keine messbaren Erfolge. Was also tun?
Deutlich wurde im Verlauf des Gespräches, dass Social Media eher ziellos und ohne Strategie betrieben worden ist. Mal veröffentlichte in Facebook beispielsweise ein Mitarbeiter mehrere Links zu den neuen Objekten auf der eigenen Website – innerhalb von 2 Tagen – und mal berichtete Monate später seine Assistentin bspw. von der neuen Immobilien-Marktlage der HASPA. Grundsätzlichkeiten sind nicht geklärt worden bevor man begonnen hat im Social Media Umfeld etwas zu machen. Auf unsere direkte Frage, warum denn überhaupt eine Facebook Page betrieben wird, antwortete er mit „weil es unsere Mitbewerber auch machen“.
Wieso zum Teufel Facebook?
Aus unserer Erfahrung heraus sollte mindestens zu folgenden Fragen glasklare Antworten von den Verantwortlichkeiten geliefert werden:
- Warum will ich auf Facebook (oder anderen Plattformen) etwas machen?
- Welche Zielgruppe bzw. wen will ich erreichen?
- Was für Inhalte kann ich regelmäßig liefern?
Wenn ihr also beispielsweise die erste Frage als Betreiber eines Theaters damit beantwortet, dass ihr mehr Feedback von euren Besuchern erhalten möchtet, oder ihr als Blog-Betreiber die Reichweite eures Blogs erhöhen wollt, dann habt ihr euch die richtigen Gedanken gemacht bevor ihr gestartet habt.
Um herauszufinden, wen ihr ansprechen möchtet, braucht ihr nicht in die Glaskugel zu schauen. Sondern nutzt eher eure Tools, die ihr bereits habt, wie euren Facebook-Account oder eure bisherigen Google Analytics Daten.
Zuletzt darf natürlich auch nicht ungeklärt bleiben, was für Inhalte ihr liefern möchtet. Gute Inhalte sind gar nicht so einfach. Aber es gibt gute Quelle im Internet, die euch hier ein erstes Verständnis vermitteln, wie man am besten vorgeht.
Sich über das Warum, das Wen und das Was im Klaren zu werden, hilft euch dabei eure Aktivitäten effizienter zu gestalten. Abhängig von der Größe eures Unternehmens und dem Budget gehen wir mit unseren Kunden häufig unseren Social Media Plan durch, damit die Eckpfeiler der Kampagnen fixiert sind.
Social Media Ziele sind SMART
Der große Vorteil eines Social Media Plans ist, dass die Formulierung von Zielen bereits Teil dieser Methodik sind. Allerdings sollten Deine Ziele immer auch S.M.A.R.T. sein, was für folgende Eigenschaften steht:
- S: Das Ziel sollte spezifisch sein.
- M: Das Ziel sollte messbares sein, d.h. beispielsweise 1000 Besucher pro Monat und 20% davon sollten im Monat zurückkommen.
- A: Das Ziel sollte anspruchsvoll sein…
- R: … aber auch realistisch sein.
- T: Lege Dir einen Zeitpunkt fest, zu wann Du das Ziel erreicht haben möchtest
Sind die Ziele auf diese Weise definiert und Du hast geeignete Metriken, um diese zu überwachen, dann ist das schon einmal sehr viel Wert. Und damit Du Deine Ziele im stressigen Alltag nicht aus den Augen verlierst, definiere Dir gleich feste Arbeitszeiten, um Inhalte zu erzeugen und ingesamt an Deinen Social Media Aktivitäten zu arbeiten.
Wie häufig denn nun?
Aber zurück zu unser Eingangsfrage: Wie häufig sollte man denn nun posten? Es sei vorweg gesagt: Es gibt keine magische Formel :). Wie Du der vorherigen Ausführung entnehmen konntest ist es erstmal bedeutend überhaupt ein Ziel und eine Strategie zu haben. Danach wird man schnell feststellen, dass man keine pauschale Aussage treffen kann, da alleine schon die Zielgruppe, Marktlage, Mitbewerber-Situation und die Produkte/Dienstleistungen von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sind. Was bei dem einen Unternehmen an Posts einmal wöchentlich ausreicht wäre für das andere B2c Unternehmen, mit mehr als 2 Posts pro Woche, viel zu wenig. Studien zu den Themen gibt es ebenfalls zu hauf, doch auch diese sind immer wieder sehr widersprüchlich.
Vielmehr lassen sich ungefähre Verhaltensrahmen erkennen, die sich als sinnvoll erwiesen haben:
- Häufigkeit: Eine konsistente Veröffentlichung von Inhalten ist wichtiger, als eine hohe Häufigkeit.
- Quantität: Qualität von Inhalten ist wichtiger als die Quantität von Inhalten
- Ziele: Zu guter letzt, ohne ein Social Media Plan und Ziel, wirst Du niemals wissen, ob Deine Posts erfolgreich waren.
Fazit
Anhand eines praktischen Beispiels haben wir in diesem Artikel aufgezeigt, wie wichtig es doch ist, sich über das „Warum?“ im Social Media Umfeld im klaren zu werden. Sobald diese Frage beantwortet ist, kann eine Strategie erarbeitet werden und unsere Eingangsfrage beantwortet werden. Die Antwort auf die Frage zur Posting-Häufigkeit ist höchst individuell.
Ebenso wichtig, wie sich über eine Strategie und der Posting-Häufigkeit im Klaren zu werden, ist es aber auch, die folgenden praktischen Fragen zu beantworten, was wir in unserer Artikelserie versuchen werden zu beantworten:
- Social Media: Umsatzsteigerung durch Social Media? (Teil 1/5)
- Social Media: Welche Netzwerke sind für die eigene Zielgruppe zu wählen? (Teil 2/5)
- Social Media: Wie können interessante Inhalte aussehen? Welche Richtlinien (bzw. Social Media- Guidelines) sollte sich das Unternehmen auferlegen? (Teil 3/5)
- Social Media: Wie häufig sollten Unternehmen posten? (Teil 4/5)
- Social Media: Welche Tools zur Erfolgsmessung gibt es? (Teil 5/5)